Im Gespräch mit Dirk Lüddecke; Vorstandssprecher und Dr. Stefan Eckhardt; Vorstand der Volksbank im Hochsauerland eG zum Führungswechsel in der Marsberger Vorstandsebene
Ein Sauerländer Gesicht in der Führungsebene der Volksbank Marsberg
Zum Jahresende wird Herr Dirk Lüddecke die Volksbank im Hochsauerland auf eigenen Wunsch verlassen und Dr. Stefan Eckhardt aus Bad Fredeburg wird seine Nachfolge antreten. „Ich freue mich, dass der Aufsichtsrat dem Fusionsversprechen gefolgt ist, mit Herrn Dr. Eckhardt eine langfristig ausgerichtete Vorstandsbesetzung in Marsberg zu etablieren", so Dirk Lüddecke
Herr Dr. Eckhardt, den Beruf Vorstand kann man nicht lernen, wie war Ihr beruflicher Werdegang?
„In den ersten 15 Jahren meiner beruflichen Laufbahn war ich im Sparkassenbereich - und hier insbesondere auch im Privat- und Firmenkundenmarkt bis hin zum Bereichsleiter Firmenkunden einer großen Sparkasse - tätig. Seit 2007 bin ich Vorstand iim Volksbankenbereich - und dieser Weg führte mich schließlich 2015 zu unserer heimischen Volksbank.“
Wann stand für Sie fest, dass Sie im Finanzgeschäft tätig werden wollen bzw. was war ihr Traumberuf?
„Mein Vater war Polizist – und das wollte ich während meiner Kindheit auch! Seine Pistole ließ mir sowieso keine Ruhe und als er dann auch noch mit dem Polizeimotorrad nach Hause kam war es um mich geschehen... Ein paar Jahre später durfte ich meine Eltern bei einem Bankbesuch begleiten; mich hat diese für mich neue große Bankenwelt sofort fasziniert und ich wollte ein Teil davon sein - und bei dem Berufswunsch ist es dann geblieben.“
Das spiegelt, warum Sie seit 2007 bereits erfolgreich als Vorstand in Volksbanken tätig sind. Haben Sie ein „Geheimrezept“?
„Echt bleiben - also sich nicht zu verstellen und dementsprechend beruflich so sein wie auch privat. Verlässlichkeit und ein kollegiales Miteinander ist mir wichtig und trägt mich. Coaching als Thema habe ich in den letzten Jahren für mich entdeckt und mehrere Fortbildungen absolviert – in diesem Zuge wurden an mich einige Aufgaben herangetragen bis hin zum Bundeslandübergreifenden Ansprechpartner der Bankleitervereinigung für Coachingfragen von Vorstandskollegen; aus dieser Tätigkeit kann ich auch immer wieder mal was für mich selber mitnehmen - um bei dem Bild zu bleiben: als “Koch“ entwickele ich mein “Geheim“rezept immer weiter und probiere neues aus. Stillstand ist Rückschritt…“
Wir wollen natürlich nach Vorne schauen. Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen?
„Wertschätzung, Verbindlichkeit und eigenes Einbringen. Eine zentrale Aufgabe ist die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter immer wieder für unsere gemeinsam vereinbarten, genossenschaftlichen Werte und Ziele zu begeistern – und daran arbeite ich, gemeinsam mit meinen Vorstandskollegen, jeden Tag.“
Das heißt, Sie stehen im direkten Kontakt und Austausch mit Ihren Mitarbeitenden?
„Selbstverständlich! Wenn mir der Kontakt nicht sehr wichtig wäre, dann wäre ich fehl am Platz! Eine Bank funktioniert nur, wenn alle an einem Strang ziehen. Wir sind ein Dienstleistungsunternehmen – und diese zeichnet es aus, dass Menschen ihre Dienste gemeinsam anbieten und weiterentwickeln. Nur im Team sind viele Herausforderungen lösbar – und davon haben wir auch mit den Themen Digitalisierung, Niedrigzins und Regulatorik noch viele vor uns. Um es plastisch zu machen: ich gehe gerne durch die Bank und suche den direkten Austausch mit – allen! – Kolleginnen und Kollegen. Jeder ist wichtig – nur gemeinsam können wir unsere gesetzten Ziele erreichen.“
Dies klingt nach einem genossenschaftlichen Gedanken. Wie identifizieren Sie sich mit den genossenschaftlichen Werten?
„Sehr stark. Mein Handeln richte ich an klar definierten genossenschaftlichen Werten wie Solidarität, Partnerschaftlichkeit und Transparenz aus. Auch das wichtige Thema “Nachhaltigkeit“ ist in der genossenschaftlichen Welt bestens etabliert. Getreu unserem Motto “Morgen kann kommen. Wir machen den Weg frei!“ fühle ich mich den Zielen und Wünschen unserer Mitglieder und Kunden verpflichtet.“
Ihr Job ist sehr zeitintensiv, was machen Sie in Ihrer Freizeit und wo finden Sie den Ausgleich zu Ihrem Beruf?
„Ich bin ein Familienmensch, der sich neben seinen beruflichen Herausforderung sehr gerne seiner Frau und den 3 Jungs im Alter von 8 bis 13 Jahren widmet. Sport steht bei mir seit früher Jugend (und hier insbesondere auch als ehemaliger Winterberger Bobfahrer) hoch im Kurs – im Winter findet man mich auf Skiern und im Sommer auf Laufstrecken. Meine gesamte Familie ist sportbegeistert und freut sich im Sommer auf Leichtathletik- und im Winter auf Rennrodel- und Skilanglaufwettbewerbe. Ich bin auf einem kleinen Bauernhof am Rande des Sauerlandes groß geworden - und habe mir Forstarbeiten in den eigenen Wäldern bis heute als Ausgleich zur Banktätigkeit beibehalten.“
Wir befinden uns hier am anderen Ende des Sauerlandes. Welche Berührungspunkte haben Sie bisher zur Region Marsberg?
„Auch abgesehen von den täglichen “Berührungen“ mit unserer jungen Labradorhündin die aus Lichtenau stammt einige: Als Kind des Sauerlandes habe ich bereits in früher Kindheit regelmäßig im Sommer ein paar Runden im Diemelsee geschwommen – und ich erinnere mich beispielsweise an Ausflüge zum Bilsteinturm und eine Wanderung mit meinem geschichtsinteressierten Vater auf den Spuren Karls des Großen rund um Obermarsberg.
Vor der Fusion unserer Bank im Jahr 2019 haben die Vorgängerinstitute bereits in vielen Bereichen kooperiert – und es fand dementsprechend schon seit vielen Jahren ein Austausch mit gegenseitigen Besuchen statt. Mit vollzogener Fusion bin ich bereits in meiner jetzigen Vorstandsfunktion mehrmals im Monat in Marsberg und nutze die Gelegenheit, mich mit Land & Leuten vertraut zu machen. Es war mein eigener Wunsch die Nachfolge von Dirk Lüddecke in Marsberg anzutreten – und damit auch endlich wieder mit vielen Kundenkontakten im Markt tätig zu sein. Für mich persönlich schließt sich da ein Kreis und ich starte dankbar mit viel Elan in die neue Aufgabe. „Auf geht`s!““